Geschichten

aus unserem Tierschutz-alltag


Henry

Es gibt keine Worte...
Vor Weihnachten tauchte der Kater das erstemal im Quartier auf. Man sah seinen schlimmen Zustand, wollte ihm helfen, aber er lief sofort davon und versteckte sich.

Letzten Sonntag tauchte er wieder auf. Sah noch schlimmer aus und lief „komisch“. Beim annähern ergriff er sofort wieder die Flucht und verschwand unter der Terrasse.

Gestern Nachmittag erhielt ich den Anruf und heute Morgen stand ich mit Katzenfalle, Katzentransportkiste und einer Styroporbox als Schlafmöglichkeit vor seinem Versteck und dachte mir, dass kann doch wohl nicht wahr sein. Wie soll ich denn da an den Kater rankommen. Vor der Terrasse eine undurchdringbare Hecke, unter der Terrasse knapp 30 cm Platz...

Ohne grosse Hoffnung stellte ich die Falle auf dem Gehweg auf und legte eine Futterspur.

Anschliessend versuchte ich verzweifelt eine Wildtierkamera aufzutreiben. Damit könnte ich herausfinden, ob er denn tatsächlich unter der Terrasse ist. Sandra, unsere TSB, konnte dann eine organisieren.

Als wir die Wildtierkamera aufstellen wollten und zur Falle liefen, hockte er doch tatsächlich drin.

Sein Anblick ging uns durch Mark und Bein. Eine solch verfilzte Katze haben wir noch nie gesehen. Er wurde sofort umgeladen und sofort in die Tierklinik nach Interlaken gebracht.

 

Sein Zustand: Abgemagert, dehydriert, unterkühlt, komplett verfilzt und... Blind (!!). Zudem hat er Arthrose.

 

Erst sah es noch so gut aus und wir hofften so sehr, dass du dich erholen wirst.

Dass du, auch wenn es nur eine kurze Zeit sein wird, noch Liebe und Wärme erfahren darfst.

 

Leider sollte es nicht so sein.

 

Komm gut über die Regenbogenbrücke, Henry. Du hast tiefe Spuren bei uns hinterlassen...

 

Wir haben veranlasst, dass Henry ins Tierkrematorium Dübendorf / Seon überführt, kremiert und im Gemeinschaftsgrab beigesetzt wird.