Geschichten

aus unserem Tierschutz-alltag


Aslan

Ein Licht für „Aslan“ 🌟🌈

 

Wir stiessen auf einem Bauernhof auf diesen Kater. Er sass zusammengekauert in einer Ecke, sein Blick auf den Boden gerichtet. Sein Anblick war schrecklich. Beim nähergehen hob er seinen Kopf, stand auf und lief uns laut miauend entgegen. Er schlich uns um die Beine, miaute und wollte beschmust werden. 

 

Sein Gesundheitszustand war wirklich schlimm.

Nebst seiner Nase und seinen Ohren, die ein Epizellenkarzinom vermuten lässt, hatte er ein abgebrochener Canini (Reisszahn) und schwarze Stellen im Mund.

Er war auch brandmager. Man streichelte ungelogen ein Skelett mit Fell. Und an einem Hinterbein knickte er beim Laufen immer ein.

 

Nach einem langen Gespräch mit dem Bauern überliess er uns den Kater. Tierarztrechnungen bezahlte er aber bestimmt keine... Ein Satz, den wir immer öfters hören.

Wir riefen sofort in der Tierklinik Interlaken an, denn es war klar, dass ihm mit einem einmaligen Besuch nicht geholfen werden kann. 

Sogleich machten wir uns auf den Weg mit ihm.

Wir waren so happy, so voller Zuversicht, dass ihm geholfen werden kann und ihm zukünftig ein Leben mit viel Liebe (und er hatte viel Liebe zu geben) vergönnt sein wird.

Unsere Hoffnungen wurden gegen Abend zerstört...

 

„Aslan“ wie wir ihn voller Hoffnung getauft hatten, damit er zu einem wunderschönen, starken und gesunden „Löwen“ werden sollte, hatte einen riesengrossen Tumor und Wassereinlagerungen im Bauch. Seine Organe konnten nicht mal mehr auf dem Röntgenbild abgegrenzt werden. Seine Lunge war vergrössert und voll mit Metastasen. Die Zähne zum Teil abgebrochen und vereitert. 

Deswegen und wegen des Tumors konnte er nicht mehr richtig fressen. Auch die Bauchspeicheldrüse war entzündet.

Er habe auch Muskelkrämpfe...

Der Tumor sei nicht mehr zu behandeln. Hätte er „nur“ den Tumor hätte man Palliativ vorgehen können. 

Doch die Liste seiner schmerzhaften Erkrankungen war einfach zu lang. 

Seine Zähne hätte man machen müssen. Die Wahrscheinlichkeit, dass er die Narkose überlebt hätte, war sehr klein.

Man hätte es drehen und wenden können... Die Tierärztin hat sogar noch Kollegen hinzugezogen.

Alle waren der derselben Ansicht...

 

So beschlossen wir schweren Herzens, ihn gehen zu lassen.

 

Wir werden es nie verstehen, wiso Menschen so grausam sein können. Ohne Skrupel zuzusehen, wie ein Tier leidet und es sprichwörtlich „verrecken“ zu lassen.

 

Run free, Aslan 🌈


Wir haben veranlasst, dass Aslan ins Tierkrematorium Dübendorf / Seon überführt, kremiert und im Gemeinschaftsgrab beigesetzt wird.